DFHV-Jahrestagung 2023 in Hamburg
Podiumsdiskussion, Tatort Fruchthandel, interessante Begegnungen, intensive Gespräche, Speicherstadt bei Nacht und vieles mehr …
Die DFHV-Jahrestagung ist die zentrale Veranstaltung des Verbandes. Einmal jährlich treffen sich Mitglieder, Vertreter von Ministerien, Botschaften oder Handel zu Vorträgen und Diskussionen zu aktuellen Themen der Branche und zum Erfahrungsaustausch. Auch Unternehmen, die (noch) kein Mitglied des Verbandes sind, sind herzlich eingeladen, sich einen ersten Eindruck vom DFHV und seinen Aktivitäten zu machen.
DFHV-Jahrestagung 2023
Am 15. Juni 2023 trafen sich die Mitglieder des DFHV zur jährlichen Mitgliederversammlung, dieses Mal in der Hamburger Speicherstadt. Präsident Dieter Krauß und Geschäftsführer Dr. Andreas Brügger gaben einen kurzen Überblick zu den verschiedenen Arbeitsbereichen des Verbandes und zeigten auf, dass der DFHV nicht nur in der Fachpresse, sondern auch in Funk und Fernsehen gut vertreten war. Von den Aktivitäten der DFHV-Junioren berichtete Stefan Lindner (Lindner Food), und Dr. Jürgen Kuballa (Galab) erläuterte das komplizierte Arbeitsfeld der Fachlabore in der DeLOG.
RA Kleinespel Stellvertretender DFHV-Geschäftsführer
Im Rahmen der DFHV-Mitgliederversammlung gab Präsident Krauß noch eine Personalie bekannt. Mit Wirkung zum 1. Juli 2023 ist Syndikusrechtsanwalt Henning Kleinespel (36) vom Vorstand des Verbandes zum stellvertretenden Geschäftsführer des Deutschen Fruchthandelsverbandes e.V. (DFHV) ernannt worden.
Henning Kleinespel ist seit 2017 beim DFHV als Jurist tätig. Nach seinem Studium an der Universität Bonn arbeitete er bereits während des Referendariats sowie im Anschluss an das zweite Staatsexamen in der Rechtsabteilung einer großen Erzeugergenossenschaft.
Podiumsdiskussion – Vom Unternehmer zum Erzieher?
Diese Frage stand im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion zur Ernährungsstrategie der Bundesregierung. Eingangs brachte Frau Dr. Doris Heberle, Leiterin der UA Ernährung im BMEL, alle Anwesenden auf den aktuellen Stand, dass die öffentlichen Konsultationen abgeschlossen seien und nun ressortübergreifend an der Umsetzung gearbeitet wird. Dr. Brügger betonte noch einmal den Alibi-Charakter der Workshops, wo die Ziele und mithin die Ergebnisse schon vorgegeben waren.
Armin Valet, Lebensmittelexperte der Verbraucherzentrale Hamburg, unterstützte vehement die Zielsetzung der Bundesregierung für eine gesündere Ernährung und bessere Gemeinschaftsverpflegung, insbesondere für einkommensschwache Haushalte. Rudi Behr (Behr AG) und Markus Schneider (Frutania GmbH) brachten klar zum Ausdruck, dass sie alle diese Ziele im Einzelnen grundsätzlich unterstützen. Das Problem sei nur die Lebensrealität in der Produktion und im Handel, an der ein Unternehmer nicht vorbeikommt. Auch das Verhalten der Verbraucher am Point of Sale habe wenig mit dem zu tun, was in Interviews gerne postuliert wird.
Am Ende war die Botschaft an Bundesminister Cem Özdemir eindeutig: Reden Sie mit der Wirtschaft, damit die offensichtlichen Widersprüche in der geplanten Strategie überwunden werden können. Nur zwei Fragen konnten nicht geklärt werden. Wenn die Ernährungsstrategie Ende 2023 vom Bundeskabinett beschlossen wird, wozu brauchen wir dann im Frühjahr 2024 die Empfehlungen des neuen Bürgerrates „Ernährung“? Und was genau bedeutet „gerechter Zugang zu nachhaltiger Ernährung”?
Impressionen am Abend
Zufriedene Gesichter, Gaumenschmaus und eine Barkassenfahrt durch die illuminierte Speicherstadt …
Fotos: Jan-Timo Schaube/GuteUnternehmensfotos.de und Fruchthandel Magazin
