Die DFHV-Kolumne im Fruchthandel Magazin

In den Kolumnen äußert sich der Präsident des DFHV zu tages- oder branchenpolitischen Themen und genießt die Chance, seiner eigenen Meinung Raum für Diskussionen zu geben. Die Geschäftsführung von Fruitnet Media International GmbH hat zudem die Zustimmung gegeben, dass wir diese Kolumnen auch für (noch) nicht-Leser des Fruchthandel Magazins hier auf der DFHV-Website veröffentlichen dürfen.

Beim Einkauf bitte nicht die Lupe vergessen…(39/2025)

Zum Glück arbeiten wir mit frischem Obst und Gemüse; da sind Zutatenlisten auf der Verpackung wie bei vielen anderen Lebensmitteln nicht vorgeschrieben. Bei manchen Produkten empfiehlt es sich inzwischen, zum Einkaufen nicht nur die Lesebrille, sondern vielleicht sogar noch eine Lupe mitzunehmen Manche Angaben sind ohne diese Hilfen kaum noch zu entziffern. Aber der Gesetzgeber schreibt das nun einmal vor und natürlich gibt es entsprechende Gesetze, Durchführungsverordnungen, Kontrollstellen, Sanktionen bei Zuwiderhandlungen und anderen bürokratischen Wahnsin. Kein Wunder, dass…

 

 

Alles Banane, oder? (32-33/2025)

Ob manche Medien eigentlich merken, wie oft sie sich in ihren Berichten widersprechen, wie sie – offen gesagt – ihre Leserinnen und Leser manchmal für dumm verkaufen? Ein besonders eklatantes Beispiel ist mir vor kurzem aufgefallen. Es geht um die Online-Ausgabe eines – angeblichen – Nachrichtenmagazin und es geht nur um Bananen.

Ende Januar 2025 schrieb dieses Magazin: “Bananen sind super beliebt – und das aus gutem Grund. Lesen Sie hier, was das Obst Ihrem Körper alles Gutes tun kann.” Es folgt eine ausführliche Beschreibung der Banane, ihrer Inhaltsstoffe, der positiven Auswirkungen auf die Gesundheit und noch einiges mehr …

Hoffentlich bleibt nicht doch irgendetwas hängen … (30/31/2025)

Irgendwas bleibt immer hängen, lautet ein altes römisches Sprichwort. Das gilt auch für das Thema Pflanzenschutzmittel. Selbsternannte Verbraucherschutzorganisationen und bestimmte Medien befassen sich offensichtlich immer dann mit Pflanzenschutzmitteln, wenn es darum geht, Afumerksamkeit, Spendeneinnahmen oder zusätzhliche Abonnements zu generieren …

 

Obst und Gemüse – die angeblichen Preistreiber Nummer 1 bei der Inflation   (18-19/2025)

Mitte April war es mal wieder so weit: Um die Teuerungsrate zu verdeutlichen, stellte die Presse unsere Produkte in den Mittelpunkt ihrer Berichterstattung. „Preise für Paprika, Beeren und Gurken schießen in die Höhe“, konnte man da lesen. Oder auch: „Besonders stark zog die Inflation bei einigen Obst- und Gemüsesorten an. Paprika kosteten im März dieses Jahres 34,5 % mehr als zwölf Monate zuvor.“ Dass zum gleichen Zeitpunkt etwa Möhren fast ein Viertel günstiger gegenüber dem Vorjahr angeboten wurden, blieb dabei unerwähnt.

Wer das Geschäft schon länger kennt, der weiß…

Deutschland ist kein Selbstversorger   (14-15/2025)

Manche träumen davon, sich ausschließlich von dem Obst und Gemüse zu ernähren, das sie selbst anbauen. Auf viele Sorten müssten die Anhänger dieser Lebensweise dann allerdings verzichten — und auch wenn der Klimawandel weiter fortschreitet, wird sich das in unseren Regionen wohl eher nicht ändern. Es gibt nun einmal Obst- und Gemüsesorten, die in unseren Breitengraden nicht existieren können, ganz unabhängig von der Frage, wo wir denn die Anbauflächen schaffen sollten.

Die Zahlen, die jetzt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung für das Jahr 2023 veröffentlicht hat, sind vielleicht geeignet …

Von der „Handschlagbranche“ lernen   (12/2025)

Wenn diese Kolumne erscheint, dann sind sie hoffentlich schon vorbei oder wenigstens auf der Zielgeraden, die Koalitionsverhandlungen zwischen CDU/CSU und SPD. Es wäre schön, wenn uns dieses Mal für die beiderseitigen Willensbekundungen mehr als 160 Seiten eng bedrucktes Papier, wie bei den Verhandlungen der Ampel, erspart blieben. Bis ins letzte Detail wurde 2021 festgelegt, was man alles regeln wollte und müsste und sollte – um dann später festzustellen, dass es so doch nicht funktioniert. Denn aufgrund der sich rasant ändernden politischen Lage war der so aufwendig erarbeitete Koalitionsvertrag schon nach wenigen Monaten Makulatur…

Das Kreuz mit dem Kreuz   (05/2025)

Wissen Sie schon, wo Sie am 23. Februar Ihr Kreuz auf dem Stimmzettel machen werden? Womöglich keine einfache Entscheidung. Aber vielleicht helfen dabei ja die Wahlprogramme der Parteien weiter … Sollte ich mein Kreuz bei denjenigen machen, die versprechen, die Bürokratie abzubauen? Das hilft bestimmt auch meinen Kolleginnen und Kollegen im Fruchthandel, die seit Jahren und zu Recht immer stärker darüber klagen. Aber leider ist die Forderung nach Bürokratieabbau keine richtige Entscheidungshilfe, denn …

Wenn staatliche Stellen
Fake News verbreiten…
(47-48/2024)

… dann denken die meisten von uns bestimmt als erstes an die Vereinigten Staaten von Amerika und ihren neu gewählten Präsidenten. Aber irgendwie ertappt man sich dabei, dass man sich über seine Aussagen schon gar nicht mehr aufregt, ja sie allenfalls zur Kenntnis nimmt.
Aber auch bei uns in Deutschland gibt es staatliche Stellen, die – zum Glück nur ab und zu – Fake News verbreiten. Dazu gehört …

Das Kettensägenmassaker –
gibt es ein Remake?
(45/2024)

Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch an die Aufregung um den amerikanischen Horrorfilm „Das Kettensägenmassaker“ in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts. Schon aufgrund des  martialischen  Titels verbietet es sich, näher auf die Handlung einzugehen, der Titel allein sagt schon genug. Aber jetzt  kommt es in Deutschland womöglich zu einem Remake, denn unser Vizekanzler, Robert Habeck, hat kürzlich seinem Unmut über das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz Luft gemacht…

Wer schützt uns vor den
Verbraucherschützern?
(40/2024)

Hurra, endlich packt einmal jemand das Problem der angeblich völlig undurchsichtigen Preisgestaltung bei Lebensmitteln an. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert eine Preisbeobachtungsstelle, um „langfristig die Lebensmittelkette zu stärken“. Die Begründung ist für den vzbv ganz einfach: Landwirte verdienten immer weniger an den Verbraucherpreisen. Die hohen Umsätze der Lebensmittelindustrie und des Lebensmitteleinzelhandels gäben jedoch Anlass zu der Vermutung, dass hier auf Kosten der Landwirte und Verbraucher Kasse gemacht werde. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung werde dadurch immer mehr zu einer Frage des Geldbeutels. Das dürfe nicht sein. Deshalb…

Es lebe der Erfüllungsaufwand … (32_33/2024)

Geahnt hatten wir es ja schon längst, dass da noch etwas kommt. Und Anfang Juli hat dann das Bundeskabinett die Umsetzung der Europäischen Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in deutsches Recht beschlossen. Im korrekten Juristendeutsch ist das der „Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie (EU) 2022/2464 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. Dezember 2022 zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 537/2014 und der Richtlinien 2004/109/EG, 2006/43/EG und 2013/34/EU hinsichtlich der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen“. Einschließlich Begründung umfasst der Gesetzentwurf stolze 214 Seiten. Es lebe die Bürokratie!

Berichtshefte raus… (26_27/2024)

Jeder, der eine Ausbildung absolviert hat, kennt es noch, das Berichtsheft, das die während der Ausbildungszeit erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten dokumentiert. Nicht nur bei Prüfungen diente es als Nachweis. Geliebt hat es wahrscheinlich niemand, ausgefüllt, mit mehr oder weniger Akribie, wurde es trotzdem. Der große Vorteil: Es gab nur ein Berichtsheft.

Von einem solchen Zustand träumen aktuell die Unternehmen, nicht nur in der Fruchtbranche: ein Berichtsheft  für alle Zwecke. So einfach ist es bei den zahllosen nationalen und europäischen Gesetzen, Richtlinien und Verordnungen heute leider nicht…

Immer schön locker bleiben… (21/2024)

Erstaunliches kam bei der neuen Nestle-Ernährungsstudie „So is(s)t Deutschland heraus“. Der Gründer des rheingold-Instituts Stephan Grünewald formulierte „Die orale Unbeschwertheit geht verloren“. Und eine Tageszeitung überschrieb ihren Bericht mit „Bei der Ernährung gibt es eine Sehnsucht nach Unbeschwertheit“. Orale Unbeschwertheit, was ist damit eigentlich gemeint? Offensichtlich steige bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern der Druck, selbstgesteckten (und empfohlenen) Ernährungsidealen gerecht zu werden, weil sie es allem und allen recht machen wollten.

Langsam kann ich es nicht mehr hören… (17-18/2024)

Es ist wirklich ein gutes Gefühl, wenn man weiß, dass man in einer Branche arbeitet, die überall wertgeschätzt wird, wenn man Tag für Tag mit gesunden und wohlschmeckenden Produkten zu tun hat, wenn sich Politiker immer wieder dafür einsetzen, dass noch mehr unserer Produkte verzehrt werden. Es ist jedoch kein gutes Gefühl mehr, wenn es seitens der Politik immer wieder nur bei Worthülsen und Ankündigungen bleibt und nichts, aber auch gar nichts daraus folgt. Beispiele gefällig? …

Darf´s noch ein bisschen mehr sein… (13-14/2024)

Völlig zu Recht beschweren sich Politikerinnen und Politiker aus allen Fraktionen über die überbordende Bürokratie (die sie zum Teil selbst verursacht haben). Verbände und die Wirtschaft, unabhängig von den jeweiligen Geschäftsfeldern, beklagen, dass sie vor lauter „Papierkram“ in Form von auszufüllenden Formularen und zu erstellenden Dokumentationen kaum noch zu ihren eigentlichen Aufgaben kommen. Da sollte man doch meinen, dass es eine Zurückhaltung bei den Forderungen nach neuen Gesetzen gibt und man sich eher auf die Abschaffung bestehender Regelungen konzentrieren würde…